Fachtag „Diversität und Mehrsprachigkeit im Bildungsalltag“ – wieder ein Erfolg!

Am 15.10.2022 fand unsere Fachtagung zum Thema „Diversität und Mehrsprachigkeit im Bildungsalltag“ statt. Sie stellte die Frage: Wie können wir Familien stärken und Chancengleichheit fördern? Im Anschluss daran startete ab 14:00 Uhr ein Aktionstag unter dem Motto „Sprachmonster retten Sprachen“. Migrantenvereine und Initiativen präsentierten diverse Workshops und Aktionen für und von Kinder(n) in verschiedenen Sprachen.

Nach unserer erfolgreichen Auftaktveranstaltung im Dezember 2021 haben wir nun erneut Vertreter_innen aus Forschung, Bildung und Politik eingeladen, um gemeinsam darüber zu sprechen, was wir in Freiburg zivilgesellschaftlich und kommunalpolitisch tun können, um rund 30 Prozent der Familien in Freiburg zu stärken.

In Deutschland und in Freiburg wächst jedes dritte Kind von Geburt an mehrsprachig auf, bis zum fünften Lebensjahr sind es sogar 40 Prozent der Kinder. Zahlreiche Migrantenorganisationen in Deutschland und in Südbaden machen sich vor diesem Hintergrund schon lange für die Anerkennung der Herkunftssprachen im deutschen Bildungssystem stark, allerdings mit wenig Erfolg. Das könnte und muss sich jetzt durch die im Koalitionsvertrag Baden-Württemberg erstrebte Neuregelung ändern.

Im Fokus standen die Fragen:

  • Was sind die spezifischen Bildungsfragen und Bedürfnisse von mehrsprachig lebenden Kindern und Familien?
  • Wie können wir Bildung verständlich machen, Sprachbarrieren abbauen und die Bildungsteilhabe von Familien stärken?
  • Wie ist die Mehrsprachigkeit im Bildungsalltag abgelichtet und was gehört zur Sprachbildung, um gleichberechtigte Chancen für Kinder und Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte zu ermöglichen, sowie alle Sprachkompetenzen – Deutsch und Herkunftssprachen – parallel zu fördern?

Ausgangspunkt der Veranstaltung bildete unsere Handlungsempfehlung, die die Ergebnisse aus der ersten Fachtagung erfasst. Die Handlungsempfehlung schlägt eine nachhaltig orientierte Förderung von Mehrsprachigkeit – auf Kommunal und Landesebene – vor, indem einzelne Maßnahmen und Handlungsschritte in vier Hauptbereichen gebündelt dargestellt werden. Der Migrant*innenbeirat hat auf dieser Grundlage einen Antrag für den Beteiligungshaushalt 2023/24 gestellt und fordert, dass eine Koordinierungs- und Beratungsstelle zur Förderung von Mehrsprachigkeit und herkunftssprachlichen Unterricht in städtischer Verantwortung geschaffen wird.

Wir bedanken uns herzlich bei den zahlreichen Gästen in unseren Sofagesprächen, sowie bei allen Tagungsgästen, darunter Prof. Dr. Petra Gretsch (PH Freiburg), Prof. Dr. Katharina Brizic (Uni Freiburg), Hatice Hagar (Freiburger Bildungsmanagement), Argyri Paraschaki-Schauer (LAKA), Sylvia Fall (Stadt Emmendingen), Svetlana Becker (Elternbegleiter*in IMIB e.V.) u. a.

Die Ergebnisse der Fachtagung werden erfasst und an alle Fraktionen im Gemeinderat weitergeleitet.

Der Migrant*innenbeirat bleibt am Thema dran.