Internationaler Tag der Migrant_innen 2021
Ich…,
Du…,
Wir alle sind Freiburger_innen!
Der 18. Dezember ist der Internationale Tag der Migrant_innen. Der Migrant_innenbeirat der Stadt Freiburg will diesen Tag und alle Menschen mit Migrationsgeschichte würdigen. In diesem Sinne haben wir eine Videobotschaft als Zeichen der Wertschätzung gedreht. Diese soll als Ersatz für die Veranstaltung dienen, die unter normalen Umständen im Jazzhaus stattgefunden hätte.
Im Video liest Ardawan Abdi das Vorwort von seiner Geschichte unter der IS-Gefangenschaft vor. Für ihn war das neuerliche Urteil in Frankfurt gegen den IS-Anhänger wegen seines Verbrechens an die Jesiden ein wichtiger Schritt für die Gerechtigkeit. Dieses Urteil ist nicht nur für die Jesiden von Bedeutung, sondern für uns alle: zum ersten Mal hat ein deutsches Gericht einen ausländischen Täter für einen Völkermord verurteilt, der obendrein nicht in Deutschland verübt wurde. Deswegen setzt dieses Urteil ein so wichtiges Zeichen, „ein Meilenstein“ wie manche Kommentatoren geschrieben haben. Mit dem Lied „Woyaya (Wearegoing)“ aus Westafrika singt Kirstie Angstmann den Mut laut, der in jeder und jedem von uns steckt, um ein gutes Leben zu verwirklichen.
Im Jahr 2000 rief die UNO den ersten Internationalen Tag der Migrant_innen aus, nachdem am 18. Dezember 1990 die „Internationale Konvention zum Schutz der Rechte aller Wanderarbeitnehmer und ihrer Familienangehörigen“ von der UN-Vollversammlung angenommen wurde.
Es gibt unendlich viele Lebensgeschichten, die von Ein- und Auswanderung erzählen. So viele Geschichten, wie es Migrant_innen auf der ganzen Welt gibt. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung lebten im Jahr 2017 weltweit 258 Millionen Menschen in Staaten, in denen sie nicht geboren wurden und dabei ist Deutschland das drittwichtigste Einwanderungsland.
Zu oft wird vergessen, dass die Arbeit, die Migrant_innen in deren neuen Heimatländern leisten, wesentlich zum Erfolg dieser Gesellschaften dient. Darüber hinaus sind sie wichtige Brücken zwischen den Kulturen in einer globalen Welt, die immer komplexer erscheint.
Wir wünschen von Herzen allen Migrant_innen, dass sie hier in Freiburg eine zweite Heimat finden, ohne die eigene Herkunft zu vergessen. Wir wünschen uns, dass Diskriminierung, Hass und Rassismus keinen Platz in unser Leben finden. Und wir wünschen uns insbesondere, dass alle Menschen verstehen, dass die Weltgeschichte seit je aus vielen kleinen und großen Einwanderungsgeschichten besteht.
Liebste Grüße,
Migrant_innenbeirat der Stadt Freiburg